Mit Hilfe eines Patientenbeirates sollen Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige mehr in die Gestaltung der Behandlungsqualität einbezogen werden. Doch noch fehlt für die Umsetzung eine politische Mehrheit.
Der Masterplan für das Städtische Klinikum steht, überzeugt, macht Hoffnung. Mit Dr. Martin Eversmeyer, dem neuen kaufmännischen Geschäftsführer des Städtischen Klinikums könnte die Wende zum Guten gelingen – So sieht es nicht nur die Bürgerinitiative „Solingen gehört uns!“.
Doch für die erfolgreiche Umsetzung des Masterplans ist maßgeblich auch erforderlich, das Vertrauen der Solinger Bürgerinnen und Bürger wieder zurück zu gewinnen. Negative Schlagzeilen über Schulden, Investitionsstau, Privatisierungspläne, teure Gutachter und Führungswechsel haben zu einem Vertrauensverlust in der Solinger Bevölkerung geführt.
Deshalb muss mit konsequenter Arbeit an der Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten langfristig für „Das Städtische Klinikum Solingen“ geworben werden. Das führt, ergänzend zu den geplanten baulichen Maßnahmen, Investitionen in Technik und IT, zu mehr Wirtschaftlichkeit und fördert letztendlich eine zukunftsfähige Entwicklung.
Unsere Bürgerinitiative „Solingen gehört uns!“ fordert, unterstützt von 2.376 Bürgerinnen und Bürgern, schon seit Mai 2018 im Rahmen eines Bürgerantrags nach §24 GO NRW einen Patientenbeirat. Dieser Beirat soll Anregungen, Sorgen, Kritiken und Verbesserungsvorschläge aus Patientensicht aufnehmen. In regelmäßigen Meetings arbeiten Vertreter von Patienten, Selbsthilfegruppen, Sozialverbänden, Senioren, Ärzten und Personal zusammen an einem Ziel: Ein bestmögliches Behandlungsergebnis zu gewährleisten. Die Patientenversorgung soll rundum effizienter, zielgerichteter und zufriedenstellender gestaltet, und damit gleichzeitig wirtschaftlicher aufgestellt werden.
„Im BwZ-Krankenhaus Koblenz haben wir den dort bereits bestehenden Patientenbeirat besucht und persönlich kennen gelernt. Uns wurden die Arbeit und die daraus resultierenden produktiven Ergebnisse ausführlich vorgestellt. – Ein wirkliches Vorzeigeprojekt!“, ist Birgit Correns, Öffentlichkeitsbeauftragte von „Solingen gehört uns!“ überzeugt.
Dr. Eversmeyer hat bereits Erfahrungen mit der Einrichtung solcher Beiräte, hat persönlich dabei mitgewirkt. Er weiß das Potenzial zu schätzen. Doch: Entscheiden darüber muss die Solinger Politik.
Es fehlt zurzeit noch die politische Mehrheit, weil Sinn und Nutzen eines Patientenbeirats von Teilen der Solinger Politik nicht einmal näher betrachtet, und deshalb auch nicht verstanden wurde. Darüber zeigt sich unsere BI „Solingen gehört uns!“ sehr verwundert.
Wir appellieren an alle Verantwortlichen, das große Interesse und die große Wertschätzung der Bevölkerung für die Gesundheitspflege, die sich gerade in der Corona-Pandemie gezeigt haben, als Chance zu nutzen. Und mit der Einrichtung eines Patientenbeirats die Solingerinnen und Solinger noch stärker mit dem Städtischen Klinikum zu verbinden!