„NEIN!“ zur Servicegesellschaft im Klinikum.

180 Vollzeitstellen aus den Bereichen Küche, Reinigung, Technik, Wirtschaft und Versorgung im städtischen Klinikum sollen, wenn es nach den Ratsfraktionen von CDU, SPD und FDP geht, in eine Servicegesellschaft überführt werden. Zwar besteht dabei für die derzeit Beschäftigten Bestandsschutz, aber generell sollen in der neu zu bildenden Servicegesellschaft geringere Löhne, etwa nach Dehoga- oder Gebäudereinigungstarif, gezahlt werden. Damit sollen hier innerhalb von sieben Jahren mehr als eine Millionen Euro Lohnsumme eingespart werden, welche zur Finanzierung des etwa 100 Millionen teuren Neubaus unbedingt gebraucht würden.


Beschlossen wurde dieses Vorhaben bereits mit einer Mehrheit gegen die Stimmen der Grünen, der Linken/Die Partei und BfS im Sozial- und Beteiligungsausschuss der Stadt Solingen in nichtöffentlicher Sitzung. Im Aufsichtsrat des Klinikums wurde hierzu bislang noch kein Beschluss gefasst – wahrscheinlich weil Grüne, Linke und Arbeitnehmervertreterinnen dort eine knappe Mehrheit haben.
Als Reaktion gegen die nichtöffentliche Diskussion über und die darauf erfolgte Beschlussfassung für dieses Lohndumping-Modell „Servicegesellschaft“ im Klinikum haben Bündnis 90/Die Grünen bereits eine erfolgsversprechende Klage eingereicht.
Während die Solinger SPD zu glauben scheint, dass die finanziellen Probleme des kommunalen Klinikums darin begründet seien, dass dort „viel zu hohe Niedriglöhne“ gezahlt werden, sehen die Kritiker*innen der geplanten Servicegesellschaft mit ihren Niedriglöhnen vor allem die Verbesserung der Abläufe im Klinikum durch flachere Hierarchien als mögliche Lösungswege an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert