Es ist anerkennenswert, dass Teile der Politik dem BHC eine eigene Sportstätte bauen möchten. Doch es gibt Bedenken:
Vom Lärm für die Anwohner (ca. jeden 3. Tag eine Veranstaltung), drohenden Verkehrsproblemen zu Beginn und besonders zum Ende einer jeden Veranstaltung und negative ökologische Folgen für das angrenzende Ittertal.
Der BHC will etwa 20 Spiele im Jahr in der Arena austragen, und 80 weitere Veranstaltungen sollen die Halle rentabel machen.
Die Arena (Baukosten 15 Mio.) soll großteils durch öffentliche Zuschüsse aus Landesmitteln für Sportstättenbauten finanziert werden – Geld, dass dann dem Breitensport in Solingen entzogen würde.
Zusätzlich sollen Kredite bei Landesbanken aufgenommen werden.
Wer bürgt und wer haftet, wenn die Arena pleite geht?
Was passiert, wenn der BHC nicht mehr in der 1. Liga spielt?
Wer trägt in der Konsequenz das Risiko einer Fehlinvestition?
Der professionelle Betrieb einer solchen Halle ist kostenaufwendig.
Die Veranstaltungsbranche steht zudem allgemein unter Druck wegen stark gestiegener GEMA-Abgaben (10% der Einnahmen inkl. der Einnahmen aus Sponsering).
Es gibt aber noch weitere absehbare Probleme: Für die Durchführung von Veranstaltungen gibt es einen Gebietsschutz. Der kann 30 km, 50 km und auch mehr betragen. In dem Umkreis darf eine Veranstaltung nur einmal durchgeführt werden. Damit träte die BHC-Arena in Konkurrenz zur Mitsubishi-Electric Halle in Düsseldorf und der König-Pilsner-Arena in Oberhausen.
Das macht die Planungen von Veranstaltungen ziemlich schwierig. In der 6.000-er Größenordnung wird das Kölner Einzugsgebiet oder das von Oberhausen mit Sicherheit dem Solinger vorgezogen – denn die Halle soll nach Möglichkeit bei jeder Veranstaltung auch voll werden.
Was am geplanten Standort Piepersberg-West übrigens völlig fehlt, ist ein gute Anbindung an den ÖPNV. Aber bei den derzeit in Planung stehenden Kürzungen beim ÖPNV wird eine notwendige Anbindung nicht finanzierbar sein.
Damit wird die BHC-Arena die einzige Halle in NRW sein, die keine öffentliche Verkehrsanbindung hat.
Alle diese genannten Bedenken und Fragen erfordern dringend eine Diskussion zur Abwägung der Chancen und Risiken für den Bau der HSC-Arena. Daran sollten Verwaltung, Politik und Bürgerschaft gleichermaßen beteiligt werden.