Kein Abbau beim Solinger Busverkehr!

Der Fahrgastbeirat des ÖPNV braucht Unterstützung für den Aufbruch zu einem besseren Nahverkehr!

In den letzten Wochen gibt es von Teilen der Politik wieder verstärkt die Forderung, das Busangebot in Solingen zu kürzen.

Viele leiden noch immer unter der Kürzungswelle des Jahres 2007, als mit der Umstellung des regulären abendlichen Busverkehrs auf Nachtexpress lange Wartezeiten, große Umwegfahrten sowie Fahrgastverluste erzeugt wurden.

Derzeit stellt die Stadt Solingen einen neuen Nahverkehrsplan auf, der das zukünftige Busangebot festlegt. Der Stadtentwicklungsausschuss des Rates der Stadt Solingen hat deshalb 2010 einen ÖPNV-Fahrgastbeirat mit Vertretern der Abonnenten, der Senioren- und Behindertenbeiräte, des Jugendstadtrates sowie weiterer gesellschaftlicher Gruppen gebildet. Damit besteht erstmals in Solingen eine Interessenvertretung der Nutzer/innen von Bus und Bahn in der Kommunalpolitik.

Die Beteiligung des sehr aktiven Fahrgastbeirates und seiner Arbeitsgruppen sowie der Bürgerschaft an der Erstellung des Nahverkehrsplanes u.a. in fünf Versammlungen in den Stadtbezirken hat unter der von Verwaltung und Politik seit 2010 erklärten Voraussetzung stattgefunden, dass mit der gleichen Bus-Kilometerleistung ein Angebot geschaffen werden soll, das besser auf die Kundenbedürfnisse angepasst ist und so zur Gewinnung von zusätzlichen Fahrgästen und damit zu Mehreinnahmen führt.

Der Fahrgastbeirat hat seitdem ein Konzept erarbeitet, das deutliche Verbesserungen u.a. im abendlichen und morgendlichen Busangebot sowie in der Anbindung von bisher abgebundenen Wohn- und Gewerbegebieten beinhaltet. Diese Veränderungen könnten durch Umschichtungen im Fahrplan ohne zusätzliche Kosten aber auch ohne Einsparungen umgesetzt werden. Der Fahrgastbeirat hat weiterhin Vorschläge für ein verbessertes Marketing entwickelt, um den ÖPNV endlich aus dem Schattendasein herauszuholen und u.a. mit Kundenbeteiligung und -dialog, verbesserter Haltestellenausstattung und verbesserter Informationspolitik den Busverkehr und den O-Bus zum Markenzeichen dieser Stadt zu entwickeln.

Es ist nicht akzeptabel, die Voraussetzung für die Erstellung des neuen Nahverkehrsplans jetzt im Nachhinein, nach zweijähriger intensiver Beteiligung der Bürger/innen in ihr Gegenteil zu verkehren. Ein weiterer Abbau bei Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) würde den erfolgreichen Beteiligungsprozess und den Aufbruch für einen besseren Nahverkehr in Solingen, an dem von vielen engagierten Bürger/innen in den letzten beiden Jahren gearbeitet wurde, in sein Gegenteil verkehren.

Ein attraktiver ÖPNV ist ein wichtiger Beitrag zur Attraktivität und zur positiven Außenwirkung der Stadt Solingen, er ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Solingen. Besonders stark wird er heute von Frauen, Älteren und Jüngeren genutzt. Ein guter ÖPNV ist unerlässlich für eine soziale Stadt, die Bildungschancen, gesellschaftliche Teilhabe und ein solidarisches Zusammenleben der Generationen ernst nimmt,
Dem ÖPNV kommt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung eines klimafreundlichen, nachhaltigen, ressourcenschonenden und umweltverträglichen Verkehrssystems zu.

Mit einer Kürzung des ÖPNV-Angebots wäre auf längere Zeit einer nachhaltigen Veränderung des Mobilitätsverhaltens die Grundlage entzogen. Das können wir uns nicht leisten!

Dies ist eine Information der Arbeitsgruppe Liniennetz und der Arbeitsgruppe Marketing des ÖPNV-Fahrgastbeirates der Stadt Solingen. V.i.S.d.P.: Reiner Nießen, c/o Café Courage, Klemens-Horn-Straße 3, 42655 Solingen

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Unterschriftenliste gegen weitere Kürzungen im ÖPNV

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