Die aktuell laufende Informationskampagne der Stadtwerke Solingen „Kuchen für alle“ wirbt für den Verbleib der Solinger Stromkunden beim kommunalen Anbieter, zum Nutzen für die Stadt. Die Idee ist durchaus positiv zu bewerten.
Das Eduard-Pestel-Institut für Systemforschung hat dazu eine Studie durchgeführt. Sie kam zu dem Schluss, dass von jedem an die Stadtwerke Solingen gezahlten Euro ganze 55,2 Cent an Solingen zurückfließen. Bei der Stromversorgung durch einen überregionalen Versorger sind es nur 26,5 Cent. Genaueres erschließt sich allerdings nicht aus dieser Rechnung.
Um der Stadt Solingen Gutes zu tun, werden wir Stromkunden mit dieser an die Ergebnisse der Studie anknüpfenden Kampagne dazu aufgefordert, Berge von Kuchen zu backen, um dadurch möglichst viel Strom zu verbrauchen. Gesundheitliche Risiken durch Übergewicht und drohende Ebbe im Portemonnaie sowie jegliche ökologischen Aspekte werden bei dieser Aktion gänzlich ausgeblendet.
Die Studie des Eduard-Pestel-Institutes beschäftigt sich zwar mit der Wertschöpfung für Solingen bei Verbleib der Versorgung mit Energie und Wasser bei den SWS, erwähnt aber mit keinem Wort, dass von dem jährlichen Gewinn der SWS in Höhe von ca. € 12 Mio. die Hälfte weiter an die MVV Energie AG nach Mannheim fließt, also vom Gewinn nur ein „halber Kuchen für alle“ in Solingen übrig bleibt.
Die Argumente der Studie, „Stärkung der Solinger Wirtschaft“ und „Arbeitsplatzsicherung”, erwähnen auch nicht den bereits vorgenommenen und zukünftig geplanten Arbeitsplatzabbau bei den Stadtwerken, verbunden mit der Verlagerung wichtiger Geschäftsbereiche nach Mannheim.
Wären die Stadtwerke wieder vollständig in kommunaler Hand, könnte man sogar von einer steigenden Wertschöpfung für die Stadt Solingen sprechen, denn: durch eine vollständige Rekommunalisierung würden mehr Arbeitsplätze geschaffen und gesichert. Ausserdem würden mehr Aufträge an Solinger Betriebe vergeben.
Bisher nach Mannheim ausgelagerte Dienstleistungen und Anschaffungen würden bei einem Rückkauf der Anteile kostengünstiger werden und gleichzeitig mehr Wachstum für die kommunale Wirtschaft ermöglichen.
Die Wertschöpfung für die Stadt Solingen würde sich dadurch noch einmal deutlich erhöhen und damit den regionalen Wirtschaftsstandort sowie einen attraktiven Lebensraum wesentlich mehr stärken.
Zusätzlich könnten die SWS mit dem Geld, das nicht mehr nach Mannheim fließt, in eigene dezentrale, effiziente, erneuerbare Energieerzeugung investieren. Die MVV hat sich bisher solchen Plänen immer widersetzt, weil mit solchen Investitionen die erwartete Rendite von 8,5% nicht erreicht werden kann.
Als kommunales Stadtwerk könnten die SWS die Energie ihren BürgerInnen endlich wieder zu einem angemessenen Preis bereitstellen. Solingen liegt zur Zeit mit seinem hohem Strompreis deutschlandweit im oberen Drittel der Anbieter, um den hohen Renditeforderungen der MVV gerecht zu werden.
Die ganze Aktion „Kuchen für alle“, inklusive der Kuchenverteilung auf den Wochenmärkten, mag gut gemeint sein, ist so aber irreführend, denn vom Gewinn der SWS bekommen wir nur den halben Kuchen; den aber für einen zu hohen Preis.
Wir wollen den ganzen Kuchen für Solingen!
Link zum Artikel
- „Solingen gehört uns!“ Info-Kampagne
„… den ganzen Kuchen für alle“
Hat hat schon mal jemand etwas von E-cat (www.ecat.com) gehört?
Ich habe dieses Projekt, bei dem es um „alternative“, dezentrale Selbstversorgung mit Energie geht, vor einiger Zeit im Internet gefunden, und frage mich, ob „etwas hinter steckt“, oder ob es sich dabei um eine Finte handelt, die bewußt in die Welt gesetzt wurde, um Menschen, die an Änderungen am System interessiert sind, auf falsche Fährten zu locken.
Mit E-cat, einer mobilen Energie-Versorgungsstation, „soll es schon bald möglich sein, ganze Siedlungen mit ausreichend Energie und Wärme zu versorgen, OHNE, dass umweltschädigende Techniken zum Einsatz kommen oder ebensolche Abfälle produziert werden“, so sein aus Italien stammender Erfinder.
Wenn das, was ich gelesen habe, tatsächlich wahr werden kann, könnte sich einiges ändern, in der Welt.