Am Donnerstag, den 30. November 2017 gab es einen Artikel im Solinger Tageblatt mit der Überschrift: „Mehr Busse und Fahrten – nur nicht in Leichlingen“.
Die Verkehrsbetriebe des RVK und „Wupsi“ wollen € 1,5 Mio. in die Verbesserung des ÖPNV im Rheinisch-Bergischen Kreis investieren.
Paradigmenwechsel:
Landrat Stephan Santelmann spricht von einem „Paradigmenwechsel“, denn der ÖPNV soll nicht nachfrage- sondern angebotsorientiert bereit gestellt werden. Dafür sollen insgesamt 13 zusätzliche Busse angeschafft und 38 Fahrer eingestellt werden.
Mit dieser „Qualitätsoffensive“ wollen die Verantwortlichen auf die sich verändernden Lebensumstände der Menschen reagieren:
Link: Qualitätsoffensive im ÖPNV startet am 10. Dezember2017
Link: Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember starten der Rheinisch-Bergische Kreis, die Wupsi und die RVK gemeinsam eine Qualitätsoffensive für den ÖPNV
Leichlingen kann von der „Qualitätsoffensive“ im Rheinisch-Bergischen Kreis erstmal noch nicht profitieren.
Weshalb? In Leichlingen ist der ÖPNV in privater Hand – und da muss erst lange verhandelt werden, damit sich die privaten ihren Profit absichern können:
Link: Leichlingen bleibt beim ÖPNV außen vor!
Ist es nicht an der Zeit, einen solchen „Paradigmenwechsel“ auch in Solingen zu vollziehen?
Die Anschaffung von umweltfreundlichen BOBs mag ein Standbein für einen zukunftsfähigen ÖPNV sein – mit einem Bein kann aber niemand laufen. Für eine sich nachhaltig entwickelnde Kommune muss aber auch das andere Bein, ein optimal organisiertes Busangebot, gestärkt werden.
Nachhaltigkeit:
Nachhaltigkeit steht immer auch in enger Verbindung zur Lebensqualität. Solingen nimmt als eine von 15 „Global nachhaltigen Kommunen in NRW“ an der Umsetzung der von den UN beschlossenen „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ teil.
Eines der Ziele:
„Bis 2030 den Zugang zu sicheren, bezahlbaren, zugänglichen und nachhaltigen Verkehrssystemen für alle ermöglichen…, insbesondere durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mit besonderem Augenmerk auf die Bedürfnisse von Menschen in prekären Situationen, Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen.“
Dazu stehen die letzten Kürzungen beim Solinger Busfahrplan in Widerspruch!
Neue Konzepte:
Neue Konzepte müssen für den ÖPNV entwickelt werden, z. B. ein „Rheinisch-Bergischer Nachtexpress“ gemeinsam mit Wuppertal, Remscheid und dem Rheinisch-Bergischem Kreis.
Festlegung von Standards für den ÖPNV:
Zusätzlich muss der ÖPNV durch die Festlegung von erforderlichen Standards vor einer möglichen Privatisierung geschützt werden.
Die Aufstellung des 2. Teils des 2013 beschlossenen Nahverkehrsplans muss also jetzt endlich mit hoher Priorität vorangetrieben werden.